Mehrere Jahre hatten die Damen des TV Bad Tölz und ihr Trainer Mirko Panev darauf hingearbeitet. Akribisch in Technik und Taktik investiert und auch Abgänge und Rückschläge verkraftet.
Dann kam Corona und stellte neue Hürden auf. Nicht unüberwindbar für die Isarwinklerinnen, die während der Pandemie zweimal aufstiegen. In der Saison 2021/2022 mit nur einer Niederlage aus der Bezirksliga erstmals überhaupt in die Landesliga.
Mit dem Aufstieg begannen für Panev und Spartenleiter Wolfram Fischer die Planungen für die nächste Spielrunde. Dabei war beiden klar, dass es so einfach nicht gehen würde. Viele Spielerinnen haben das Abitur in der Tasche und wechseln zum Studium in eine neue Stadt oder gleich ins Ausland. Zuletzt standen gerade einmal 9 Spielerinnen fest zur Verfügung – ziemlich wenig für eine lange Saison. Da war schnell klar, dass man das Dilemma vereinsintern kaum würde lösen können und sich auf der Suche nach Verstärkung auch bei anderen Vereinen umsehen musste. Als Alternative wäre nur eine Abmeldung in Frage gekommen oder eine Anmeldung mit – teurer – Abmeldung, wenn man mangels personeller Masse während der laufenden Saison hätte zurückziehen müssen.
Quasi auf den letzten Drücker und dank eines lange gewebten Netzes, gelang es Wolfram Fischer eine Spielgemeinschaft mit der VSG Isar-Loisach zu bilden und von der Vizepräsidentin des Bayerischen Volleyballverbands Petra Stumpf zum 3. September genehmigt zu bekommen.
Die SG Bad Tölz/Isar-Loisach besteht zunächst für die laufende Saison 2022/2023. Die finanziellen Verpflichtungen übernimmt der TV Bad Tölz genauso, wie das Spielrecht am Ende der Saison.
Das wichtigste für das Team um Coach Mirko Panev aber ist die Möglichkeit mit seinen Spielerinnen in der Landesliga aufschlagen zu können. Aber auch Spielerinnen der VSG Isar-Loisach profitieren von dem Deal. Sie können an bis zu zwei Spielen in der Landesliga beim Tölz aktiv teilnehmen, ohne sich dort „festzuspielen“. Sie können also weiter in ihrem angespannten Team der VSG Isar-Loisach mitwirken und trotzdem Erfahrung in der höheren Liga gewinnen.
Vorbericht 1. Spieltag am 1. Oktober in eigener Halle
Die Tölzer Volleyballerinnen starten mit einer doppelten Premiere in die Saison 2022/23. Zum ersten Mal dürfen sie nach dem überlegenen Aufstieg in der Landesliga aufschlagen und zum ersten Mal tritt der TV Bad Tölz als Spielgemeinschaft mit der VSG Isar-Loisach unter der Bezeichnung SG Bad Tölz/Isar-Loisach an.
Gegnerinnen beim Heimspiel sind einerseits die Aufsteigerinnen der Bezirksliga Schwaben nämlich der TV Bad Grönenbach und andererseits die Bayernligaabsteigerinnen FSV Marktoffingen II.
Dabei muss Coach Mirko Panev einige Abgänge verkraften. Definitiv nicht mehr dabei ist die Top-Außenangreiferin Linda Schneider, die in die 2. Liga zum TS Innsbruck gewechselt ist. Allenfalls temporär stehen noch Giua Patterlini, Marina Schellhorn, Franziska Pechlaner und Eva Brem (alle Auslandssemester) zur Verfügung. Wieder an Bord sind Julia Kammerer und zu seinem Leidwesen muss auch Spartenleiter Wolfram Fischer auf Vroni Oswald bei Mixed-A verzichten, die er zur Verstärkung zu den Landesligadamen ziehen lässt.
Fest eingeplant sind Amelie Bader, Daria Belik, Denise Biller, Marie Gampenrieder, Julia Kammerer, Vroni Oswald, Maja Siegle und Julia Steinbacher. Ganz neu im Team und aus Mailand nach Deutschland gezogen ist Francesca Cazzato, welche die Position von Linda Schneider auf Außen übernehmen soll.
Die Vorbereitung lief auch etwas zäh an und startete erst nach den Sommerferien. Dabei stand zunächst die spielerische Abstimmung mit den neuen Spielerinnen im Fokus und das Training von Side-Out-Situationen – für nicht Eingeweihte: das klassische Training von stabiler Annahme – Zuspiel – Angriff zur bestmöglichen Verwertung bei gegnerischem Aufschlag.
Ansonsten legt Panev großen Wert auf Flexibilität seiner Spielerinnen. „Die Ausbildung müssen wir breit aufstellen; einfach, um mögliche Ausfälle kompensieren und unsere Aufstellung an solche Situationen anpassen zu können“ macht der Coach seine Strategie deutlich. Keinen Platz in seinem Wortschatz findet der Begriff „Abstieg“. Vielmehr möchte er möglichst gleich einen Spielgewinn einfahren. Als Gastgeberinnen sind die Voraussetzungen dafür sicher nicht ganz schlecht.
Das Team wünscht sich viele Zuschauerinnen und Zuschauer für die hochklassiger und spannender Volleyballsport geboten wird.
Spielbeginn ist am Samstag, 1. Oktober um 14:30 Uhr in der Sporthalle an der Südschule, Krankenhausstraße 45 in Bad Tölz.